Die Sage von Sünderinnen, Bixn und Huren

Maurer Zilioli zu Gast bei Kunstbüro reillplast mit

 

Jasmin Matzakow

27. Februar – 3. März 2024

 

Öffnungszeiten: Di, Mi, Do, Fr, Sa, So 11 – 18 Uhr

Soft Opening: Dienstag, den 27. Februar 17 – 20 Uhr

(+ Arbeiten aus dem Stock)

 

 

Pressetext

Die jüngsten Arbeiten von Jasmin Matzakow – majestätisch und monumental, sinnlich und provokativ zugleich – erinnern an archetypische kultische Körperornamente. Allein ihr Material – Hühner- oder Wachteleier, Schaf- oder Kuhdarm, Draht, Brennnessel, Holz – führt in eine andere Welt, in der das Weibliche an sich einer mythologischen Dimension entsprach. In diese Atmosphäre will uns Matzakow versetzen. Göttinnen, Hohepriesterinnen, weise Frauen, weibliches Urempfinden und Bewusstheit werden hier beschworen. Ihr Schmuck erfordert tatsächlich Mut und verleiht der Trägerin, dem Träger einen theatralen Auftritt. Ein mysteriöses Ensemble von eiförmigen Säckchen etwa hängt am geflochtenen Band. Nicht zufällig, denn diese fundamentalen symbolischen Bilder verflechten sich in Formen und Gestalten, die „Fragen nach Macht, Zerbrechlichkeit, Aggression, Schönheit, Fruchtbarkeit und ritueller Funktion aufwerfen.“ (Jasmin Matzakow). Der Schmuck repräsentiert Ursprünglichkeit und Würde. Der Körper, seine Schwellungen und Konturen, Intensität und magische Präsenz spielen eine dabei prägende Rolle und bringen sich ein. Geheimnisvoll lassen sich physische Begierde, bedrohliche Befremdlichkeit, ambivalente organische Qualitäten, tabuisierte Aspekte leiblicher vor allem weiblicher Existenz in den Arbeiten nieder. Allein hinter dem Titel verbirgt sich nicht allein die gesellschaftliche Ausgrenzung von Bixn und Huren, sondern vor allem deren positive, subtile und rätselhafte Potenz.